Citymanagement/Amt für Marketing und Kommunikation: Wettbewerb und Finanzspritze zur Innenstadtbelebung

Blick vom Erwin-Vetter-Platz in die Bruchgasse mit Blumekugeln

Aufwertung und Belebung der Ettlinger Innenstadt, braucht es das? Vor allem an den Markttagen ‚brummt‘ die Stadt vor Besucherinnen und Besuchern, in den Gassen und auf den Plätzen tummeln sich Kaufwillige und Kulturinteressierte, in den Cafés ist kaum ein Platz zu bekommen. „Die hohe Besucherfrequenz freut uns sehr, aber es gibt Leerstände in Ettlingen und wir dürfen deshalb in unseren Bemühungen, die Stadt attraktiv zu halten, lokal ansässige Unternehmen zu stärken und Neuansiedelungen zu fördern, nicht nachlassen“, unterstrich Citymanagerin Nicole Bär.

Zusammen OB Johannes Arnold und Sabine Süß, Leiterin des Amts für Marketing und Kommunikation, hatte Bär am Donnerstag vergangener Woche Ladeninhaber, Gastronomen und Vertreterinnen und Vertreter der Immobilienwirtschaft und Banken eingeladen, um zwei neue Projekte vorzustellen: den Wettbewerb „Neu in Ettlingen?!“ und einen Verfügungsfonds für 2024 und 2025, der mit 80.000 Euro wohlgefüllt ist. Entwickelt wurden beide Konzepte von der imakom Akademie und dem Projektteam „Zukunft Innenstadt“, bestehend aus Innenstadtakteuren und Verwaltung. „Entwicklung gehört dazu, daher bringt es nichts, eine bewahrende Käseglocke über die Innenstadt zu stülpen“, merkte OB Arnold eingangs an. Die Liebenswürdigkeit der Stadt zu erhalten und die Zukunftschancen zu wahren, dies sei das Ziel, so Arnold, der einen Dank an alle Akteure richtete, die gemeinsam Ettlingen durch die zurückliegenden Krisen getragen hätten.

2022 war die Stadt mit dem Projekt „Beleben & Belegen – Ettlingen“ in das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (im Folgenden: ZIZ) aufgenommen worden. Das Projekt zielt vor allem auf die Erarbeitung eines innovativen Konzeptes und einer Handlungsstrategie, deren Umsetzung sowie der Entwicklung der Innenstadt hin zu einem multifunktionalen Identifikationsraum ab. Neben der Aufstellung eines Maßnahmenplanes für das Leerstandsmanagement steht auch dessen Umsetzung im Fokus, „denn Leerstand steckt an“, so Bär. Das kommunale Bestreben wird ergänzt durch die Einbeziehung der Ettlinger Bürgerschaft, der Immobilienbesitzer und der Gewerbetreibenden. Nach einem Rückblick auf bereits Erreichtes und Geplantes erläuterte die Citymanagerin die beiden jüngsten Aktionen.

Im Rahmen des Projektes „Beleben & Belegen“ richtet die Stadt nun den Pop-up Wettbewerb „Neu in Ettlingen?!“ zur Umsetzung von Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt sowie zum Leerstandsmanagement aus. Bewerben können sich sowohl Neugründer als auch am Standort etablierte Unternehmen, kurz: alle Gewerbetreibenden, die in der Ettlinger Innenstadt in einem Pop-up-Store eine neue, zukunftsträchtige Geschäftsidee erproben wollen. Dafür möchte die Stadt für ein Jahr zwei leerstehende Gewerbeeinheiten anmieten, deshalb sind Immobilieneigentümer gefragt. Eine davon wird an Ideenschmiede vermietet, sie müssen lediglich die Nebenkosten tragen. Drei bis fünf Mal wird im Anmiet-Jahr gewechselt, um die Chancen zu maximieren und unterschiedliche Nutzungen zu testen. Kunsthandwerker, Künstler, Anbieter saisonaler Produkte oder andere kreative Köpfe sind aufgerufen, sich zu bewerben.

Die zweite Gewerbeeinheit soll dauerhaft belegt werden, hier ist die Subvention mit einer Starthilfe gleichzusetzen, Ziel ist eine  Langzeitnutzung. Im Aktionsjahr gibt es die Unterstützung in Form eines Mieterlasses (auch hier sind die Nebenkosten selbst zu tragen), nach dieser anfänglichen Hilfe kann dann, so die Idee, die Nutzung ohne Subvention weitergeführt werden.
Bewerben kann man sich bis 20. Mai (Immobilieneigentümer) bzw. bis 31. Mai (Ideenschmiede) mittels den auf der städtischen Homepage bereitgestellten Bewerbungsformularen, zu finden nebst weiteren Infos unter www.ettlingen.de/neuinettlingen.
Eine Jury, gebildet aus dem Projektteam „Zukunft Innenstadt“, wird Anfang Juni die Bewerbungen anhand einer Reihe von Kriterien wie z.B. „positiver Innenstadteffekt“ bewerten und eine Entscheidung fällen. Und dann wird es bestenfalls im August zwei Neueröffnungen in Ettlingen geben!
 
Das zweite Projekt ist der Verfügungsfonds, mit 80.000 Euro werden in den kommenden eineinhalb Jahren Vorhaben finanziell gefördert, die die Innenstadt beleben und die Aufenthaltsqualität verbessern. Ab sofort können Vorschläge beim Citymanagement eingereicht werden, genauere Informationen: www.ettlingen.de/verfuegungsfonds. „Maßnahmen in Form von Dekoration, Beleuchtung sind ebenso denkbar wie die Ausrichtung eines Straßenfests“, so Nicole Bär. Die Förderquote beträgt 100 Prozent, Mindestfördersumme 250 Euro. „Kurzfristig und unbürokratisch“ sind die Stichworte, auch hier entscheidet ein lokales Gremium des Projektteams binnen 14 Tagen über die eingereichten Vorschläge, die für 2024 bis spätestens 1. Oktober eingegangen sein müssen. Anträge für 2025 können bereits gestellt werden für Projekte, die bis spätestens 31. August 2025 abgeschlossen sind. Wichtig: ist die Maßnahme umgesetzt, muss ein Kurzbericht angefertigt werden, um fürs Bundesprogramm den Nutzen für die Innenstadt zu dokumentieren.
Fragen zu den Bewerbungsmodalitäten? Citymanagerin Nicole Bär hilft, erreichbar per Mail an nicole.baer@ettlingen.de oder Mo-Do 9 bis 13.30 Uhr Tel. 07243 101 236.