Auftakt des Terrors

Im Museum wird für drei Wochen die Wanderausstellung Frühe Konzentrationslager vom vom 14. September bis 6. Oktober gezeigt.

Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der AG 'Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager' die Ausstellung Auftakt des Terrors. Vernissage ist am Freitag 13. September um 18 Uhr im Asamsaal des Schlosses. Nach der Begrüßung des Kulturamtsleiters Christoph Bader wird Dr. Andrea Hoffend, wissenschaftliche Leiterin des Lernort Kislau e. V. und Co-Kuratorin der Ausstellung, Einblicke in den Entstehungsprozess der Schau geben und in die Thematik einführen.
In der Ausstellung wird erstmals die Geschichte der frühen Lager für ein breiteres Publikum aufbereitet. An elf Stationen informiert die Schau über die Funktion der frühen Lager im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Anhand exemplarischer Einzelschicksale führt sie die nie dagewesene Brutalität vor Augen, die auch schon die Frühphase der NS-Diktatur kennzeichnete.
Den Ausgangspunkt der Darstellungen bilden die 15 Lager, an die in den an der Ausstellung beteiligten Gedenkstätten erinnert wird. Sie stehen exemplarisch für die mehr als 90 frühen Konzentrationslager im Deutschen Reich.

Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Mediathek mit kurzen Motion Comics, mit denen der Lernort Kislau e. V. vor allem junge Menschen ansprechen möchte.
Die rund fünfminütigen Kurzfilme erzählen wahre Begebenheiten rund um Widerstand, Verfolgung und Exil aus der Perspektive historischer Persönlichkeiten.
Beim Begriff „Konzentrationslager“ denken viele Menschen in allererster Linie an Gaskammern, Krematorien und industrialisierten Massenmord. Dass dieses Menschheitsverbrechen erst in der zweiten Hälfte des Zweiten Weltkriegs in Gang gesetzt wurde, ist heute kaum noch bekannt. In Vergessenheit geraten ist damit zugleich auch die Geschichte der so genannten „frühen Lager“, wie zum Beispiel des KZ Kislau auf der Gemarkung der heutigen Gemeinde Bad Schönborn.

Mit der „Reichstagsbrandverordnung“ vom 28. Februar 1933 setzten die Nationalsozialisten die rechtsstaatliche Ordnung im Deutschen Reich außer Kraft und schufen die Legitimationsgrundlage für Willkür und Gewalt. Schon wenige Wochen später begannen sie, in allen Teilen des Landes Konzentrationslager einzurichten.
Bei der Durchsetzung und Absicherung der NS-Diktatur kam diesen frühen Lagern eine zentrale Rolle zu: Die politischen Gegner der Nazis sollten neutralisiert und gedemütigt, jeglicher Widerstand möglichst schon im Keim erstickt werden.
 

In den frühen Lagern erprobten die nationalsozialistischen Machthaber Instrumentarien der Gewalt. Der Weg in den millionenfachen Massenmord war damit nicht vorgezeichnet, aber geebnet. Die frühen Lager markierten so den Auftakt des Terrors.
Anlässlich des 90. Jahrestags der „Reichstagsbrandverordnung“ haben die Mitglieder der AG gemeinsam die Ausstellung „Auftakt des Terrors“ erarbeitet.

Der Eintritt ist frei.
 
Geöffnet: Mi. bis So. 11 bis 18 Uhr