Starker Auftritt in Stuttgart: Bürgermeister kämpfen für medizinische Versorgung
Am Mittwoch fuhr Oberbürgermeister Johannes Arnold gemeinsam mit Nicola Bodner, Bürgermeisterin von Pfinztal, und Markus Bechler, Bürgermeister von Malsch, zur Vollversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) nach Stuttgart. Ziel der Delegation war es, sich vor Ort und im direkten Gespräch für den Erhalt der Ettlinger Notfallpraxis einzusetzen, deren Schließung derzeit im Raum steht.
Bisher hatte die KVBW keine Bereitschaft gezeigt, Gespräche mit den betroffenen Kommunen des Einzugsbereichs der Notfallpraxis zu führen. Umso entschlossener traten die drei Bürgermeister in Stuttgart auf. Die Gruppe marschierte direkt ins Gebäude der KVBW und positionierte sich im Foyer vor dem Sitzungssaal, wo sie das Gespräch mit den Mitgliedern der Versammlung suchten. Die Aktion sorgte für Überraschung, doch die Gespräche verliefen konstruktiv. Dabei konnten sie auch zentrale Entscheidungsträger direkt ansprechen, darunter Dr. Doris Reinhardt, die stellvertretende Vorsitzende der KVBW, die Präsidentin des deutschen Hausärzteverbands, Prof. Dr. Buhlinger-Göpfarth, sowie den Präsidenten der Landesärztekammer, Dr. Wolfgang Miller.
Im Gespräch betonte die Delegation, wie wichtig die Notfallpraxis für die medizinische Versorgung der Menschen im südlichen Landkreis Karlsruhe ist und welche negativen Auswirkungen eine Schließung nach sich ziehen könnte.
Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Notfallpraxis wurde noch nicht getroffen. Dennoch hat der direkte Austausch in Stuttgart das Thema erneut in den Fokus gerückt und die Dringlichkeit einer sorgfältigen Abwägung unterstrichen. Die Aktion von Oberbürgermeister Arnold und seinen Bürgermeisterkollegen lenkte die Aufmerksamkeit auf die vielen Aspekte, die bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden müssen – von der ärztlichen Versorgung über die Erreichbarkeit bis hin zur Überlastung der verbleibenden Standorte.
OB Arnold hatte die Aktion bereits vorab per E-Mail angekündigt und somit die Grundlage dafür gelegt, dass die Anliegen der Bürgerschaft Ettlingens, sowie des restlichen Einzugsgebiets der Notfallpraxis, Gehör finden. Der Einsatz von OB Arnold, BM Bodner und BM Bechler zeigt, wie wichtig es ist, hartnäckig für die Interessen der Menschen einzutreten und gleichzeitig den Dialog zu suchen. Nun bleibt abzuwarten, ob die Gespräche auch zu einem positiven Ergebnis führen werden.
Wussten Sie schon?
Besonderes Engagement: Die Ärzte in Ettlingen betreiben die Praxis selbst, mit hohen Mitgliederzahlen und großem finanziellen Engagement. Der Verein zeigt, wie Eigeninitiative vor Ort funktionieren kann. Hohe Auslastung: Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe gibt es nur 3 Notfallpraxen für über 250.000 Einwohner – weit weniger als der landesweite Durchschnitt!• Unklarheiten in der Zukunftsplanung: Über 8.000 Patienten pro Jahr werden in der Ettlinger Notfallpraxis behandelt. Noch gibt es keine klaren Lösungen für die zusätzliche Belastung der Notfallambulanzen in Karlsruhe
Das sind die Folgen einer Schließung:
Längere Fahrzeiten – Wie kommen Sie ohne Auto zur nächsten Notfallpraxis? Überfüllte Notfallambulanzen in Karlsruhe, Bruchsal und Bretten. Eine massive Unterversorgung unserer Region.