1. und 2. Jahrhundert n. Chr.
Besiedlung durch die Römer, zahlreiche Funde wie Göttersteine, Werkzeuge, Gefäße und Münzen belegen dies.
788
Das erste geschriebene Zeugnis von Ettlingen, damals "Ediningom", findet sich in einer Schenkungsurkunde des Kloster Weißenburg im Elsass. Das Jahr gilt als das Jahr der Erstnennung Ettlingens, auch wen die Siedlung als solche schon länger bestand.
Die Zugehörigkeit zum Kloster Weißenburg zeigt sich im Siegel, das einen Schlüssel zeigt. Dies ist das Symbol für St. Peter und Paul. Darüber liegt der Schrägrechtsbalken von Baden.
965
Das "Ediningom" genannte Dorf erhält von Kaiser Otto dem Großen das Marktrecht und begründet damit die zentralörtliche Funktion des Ortes.
1192
Vermutlich in diesem Jahr wird der Markt Ettlingen durch Kaiser Heinrich VI, einem Sohn Barbarossas, zur Stadt erhoben und erhält damit das Recht, sich zu befestigen. In mehreren Ausbauphasen entsteht die heute noch sichtbare Stadtmauer um die heutige Kernstadt.
1219
Der badische Markgraf Hermann V wird Ettlingens Lehensherr, während anstelle der Weißenburger Abtei das badische Hauskloster Lichtental ab 1245 das Patronat für die Martinskirche übernimmt. Aus dem Ettlinger Stadtwappen verschwindet das Weißenburger Signum - der Peterschlüssel - und macht neben den badischen Farben gelb-rot dem weißen Turm auf blauem Grund Platz.
1462
Zu den bereits vorhandenen Säge-, Öl- und Schleifmühlen errichtete Markgraf Jakob I. von Baden die erste Papiermühle in Baden. Mit ihr wurde ein Wirtschaftszweig gegründet, der Ettlingens Ruf als Papierherstellerstadt festigte.
1689
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Stadt von Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. fast völlig niedergebrannt. In den folgenden dreißig Jahren widmete man sihc dem Wiederaufbau der öffentlichen und privaten Gebäude.
1727
Markgräfin Sibylla Augusta wählt Ettlingen zu ihrem Witwensitz. Hofbaumeister Johann Michael Rohrer wird mit dem Wiederaufbau des Ettlinger Schlosses beauftragt.
1737/1738
Im gleichen Jahr, in dem durch den barocken Wiederaufbau des Kirchenschiffs die auf fränkische Zeit zurückgehende Martinskirche zu einem steinernen Schaubild aller abendländischen Bauformen wird, können die Ettlinger Bürger den Bau ihres neuen Rathauses beenden. Mit der schön gegliederten Fassade aus rotem Sandstein - entworfen von Johann Peter Ernst Rohrer, dem Bruder von Sibylla Augustas Hofbaumeister - dem trutzigen Turm und dessen ebenfalls barock gestalteter Turmhaube bildet es den architektonischen Kontrapunkt zur Martinskirche und gehört mit ihr zu den baulichen Wahrzeichen der Stadt.
1771
Das katholische Geschlecht der Baden-Badener Markgrafen stirbt aus, Ettlingen kommt zur evangelischen Markgrafschaft Baden-Durlach.
1796
"Schlacht von Malsch" bzw. "Bataille d'Ettlingen" - so die Bezeichnung auf dem Arc de Triomphe in Paris - bei der sich Erzherzog Karl von Österreich und der Franzosengeneral Moreau vor den Toren Ettlingens eine Schlacht liefern.
1805/1809
Napoleon nimmt während seiner Feldzüge kurz Quartier im Ettlinger Schloss.
1836
Die Spinnerei und Weberei wird gegründet und bald zum drittgrößten Arbeitgeber in Baden. Mit ihr kommen Facharbeiter aus überwiegend protestantischen Ländern - Württemberg, Schweiz und dem Elsass - nach Ettlingen und sorgen für eine konfessionelle Vermischung der Bevölkerung und Gründung einer evangelischen Pfarrei.
1848/1849
Ettlingen stellt in der badischen Revolution einen bedeutenden Führer, Philipp Thiebauth, der nach dem Scheitern des Aufstandes für mehrere Jahre ins Exil geht. Über die Schweiz gelangt er nach Liverpool in England und kehrt nach der Amnestie als gewählter Bürgermeister von Ettlingen zurück.
1870/1871
Nach dem deutsch-französischen Krieg setzt sich Ettlingens Aufwärtsentwicklung stetig fort. Maßgeblichen Anteil daran hat der zurückgekehrte Philipp Thiebauth, der ab 1870 mindestens dreimal hintereinander zum Bürgermeister der Stadt gewählt wird. In seine Ära fallen der Bau einer Wasserleitung und eines Schulhauses, der Ausbau der Unteroffiziersschule im Schloss sowie die Schaffung der Voraussetzung für den Bau der Albtalbahn, die ca. zehn Jahre nach seinem Tod 1897 in Betrieb genommen wird.
1894
Die Maschinenfabrik Lorenz zieht an die Bahnlinie und legt damit den Grundstein für den Stadtteil Ettlingen-West.
1953
Ettlingen besiegelt eine der ersten deutsch-französischen Städtepartnerschaften mit der Champagnerstadt Epernay.
1966
Ettlingen wird zur Großen Kreisstadt erhoben.
1971
Der belgische Badeort Middelkerke wird ebenfalls Partnerstadt Ettlingens.
1972/1974
Im Zuge der Gemeindereform werden die Ortschaften Bruchhausen, Ettlingenweier, Oberweier, Schluttenbach, Schöllbronn und Spessart eingemeindet bzw. mit Ettlingen vereinigt.
1975
Beginn der europaweit anerkannten Ettlinger Stadtsanierung.
1979
Im barocken Innenhof des Schlosses finden die ersten Aufführungen der Ettlinger Schlossfestspiele statt.
1980
Das englische Clevedon wird Ettlingens dritte Partnerstadt.
1990
Eine deutsch-deutsche Städtepartnerschaft zwischen Ettlingen und der Stadt Löbau in Sachsen wird beurkundet.
1992
Die russische Stadt Gatschina wird fünfte Ettlinger Partnerstadt.
1999
Ende des Jahres ist Ettlingen vom Orkan "Lothar" betroffen. Es entstehen schwerwiegende Schäden an Gebäuden, große Waldflächen werden total vernichtet.
2004
Der Freundschaftsvertrag mit der italienischen Stadt Menfi wird unterzeichnet, der 2007 in eine Städtepartnerschaft überführt wird.