Karin Kieltsch. Blicke. Bilder.

Karin Kieltsch, Stoffliches, Bild 71, 2010.

Wie kommt die Fotografie in die Malerei – und umgekehrt?
Mit der Serie „Ortungen“ leitet Karin Kieltsch 2010 ihre Rückkehr zur Malerei als Auseinandersetzung mit dem fotografischen Selbstporträt ein, ohne dabei die Fotografie selbst aufzugeben. Aufnahmen des kanonischen Motivs „Selbstporträt mit Spiegel“ werden teilweise 
übermalt, ausgespart, ein weiteres Mal fotografiert und immer wieder übermalt, bis sich komplexe Szenerien und Überlagerungen ergeben. 
Die geometrische Reduktion der Fotografie und der räumliche Illusionismus der Malerei gehen neue bildhafte und konstruktive Zusammenhänge ganz eigener Art ein, die das spezifische Medium im jeweils anderen hervorblitzen lassen. 
Rückblick: Nach dem Kunststudium in Karlsruhe (1981–1986) entwickelt Karin Kieltsch Mitte der 90er Jahre parallel zur Malerei ein fotografisches Werk, zunächst an ganz unvorhergesehenen Orten: 
Sie widmet sich Raffinerie- und Architekturaufnahmen, Motiven also, die für sie bis dato künstlerisch absolut unangetastet waren. Solche Orte außerhalb des Ateliers wahrzunehmen, sehr bald auch Landschaftliches, und diese Eindrücke in die Atelierarbeit einfließen zu lassen, gehört seither zu ihren Prinzipien. Ihre Arbeit ist dabei immer Ausdruck einer Lebensgestaltung, die auf eine bewusste und differenzierte Wahrnehmung baut.
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt aus unterschiedlichen Werkgruppen der letzten Jahre und gibt Gelegenheit, das facettenreiche Œuvre Karin Kieltschs kennenzulernen.

Zu der Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm. 
Die Ausstellung wird am 18. Oktober 2024 eröffnet.