Der Körper als Instrument zum Über-Leben
Weil das Musical Evita so erfolgreich in der zurückliegenden Saison war, wird es wieder ins Programm 2025 genommen, das Intendantin Solvejg Bauer vorberatend im Verwaltungsausschuss vorstellte.
Nicht erst in unserem Jahrhundert gibt es den Körperwahn. Den Wandel des Bildes vom Körper und seiner Gestaltung begleitet den Menschen von Anbeginn an. Die Spielzeit 2025 rückt mit dem Thema „Bodybilder“ den Körper als Instrument zum Über-Leben in den Fokus, was macht ein junger kranker Körper mit der Besitzerin, die nach der wahren Liebe sucht, die dadurch ihre Umgebung verändert, es aber am Ende nicht mehr mitbekommt, weil sie stirbt. So knapp könnte man den Inhalt der Oper La Bohème zusammenfassen, bei der der Bürgerchor wieder mitsingen wird. In der neuen Kooperation mit der Popakademie Mannheim wird theatralisch verarbeitet, wie sich der junge Michael Jackson in eine überirdisch-androgyne-blasse Engelsfigur verwandelt und seinen Körper völlig transformiert. Die Pop Show Black or White wird mit starken Stimmen und anspruchsvollen Choreographien die Themen Selbstfindung, Höhenflug und Absturz widerspiegeln.
Bei Pippi müsste man eigentlich nichts schreiben, sie ist ein Mädchen mit außergewöhnlichen Kräften. Hier spielen ebenso Kinder wieder mit wie beim Jugendstück „Alles, was wir geben mussten“. Hier stellen die Schüler/-innen eines Elite-Internats fest, dass sie lediglich als Organlager für ihr in Freiheit lebenden Besitzer dienen. Im Nachstück wird ein Körper von einem Wissenschaftler neu erbaut, „Frankenstein“.
Normalerweise ist die Stückauswahl das bestgehütete Geheimnis im Theater, doch für 2026 wird die West Side Story in Ettlingen zu sehen sein, die langen Verhandlungen waren von Erfolg gekrönt, Jetzt kann Frau Bauer an die hochwertige Besetzung gehen.
Frohe Kunden kommen aus Stuttgart. Denn die Stadt wird für die Ausrichtung der Festspiele einen doppelt so hohen Zuschuss erhalten, nämlich 350 000 Euro, vorausgesetzt der Landtag stimmt im Dezember dem Entwurf zu.
Außerordentlich gut war die zurückliegende Spielzeit, eine Auslastung von über 92 Prozent und auch die Finanzen können sich mehr als sehen lassen, die Isabell Freund im Blick hat. Dank des größeren Zuschusses möchte Frau Bauer eine Art Bürgerchorbüro einrichten, um die Laiensänger wie auch die schauspielernden Kinder noch mehr an die Hand und sie voranzubringen.
Der städtische Zuschuss zur Umsetzung des Spielplans beläuft sich auf über 1,4 Millionen Euro.
Weiter geführt wird auch das KVV-Kombiticket. Hier bat man aus den Reihen des Verwaltungsausschusses ein Instrument zu finden, dass man sehen könne, wie viele dieses Ticket nutzen. Voll des Lobes für die zurückliegende Saison waren denn auch die Ratsmitglieder und begeistert von dem neuen Spielplan. „Ihre Qualität beeindruckt“, so der Tenor aus den VA-Reihen.