12.500 Unterschriften gegen Notfallpraxis-Schließung
Seit 26. September wurden Unterschriften gesammelt als Protest gegen die Schließung der Ettlinger Notfallpraxis, die nach dem Willen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) voraussichtlich im November 2025 ihre Pforten endgültig schließen wird. Online und über Listen, die in Geschäften, Praxen, Apotheken, Begegnungsstätten ausgelegt wurden, äußerten sich so über 12.500 Personen in und um Ettlingen zugunsten des Erhalts der Praxis am Stadtbahnhof.
Nun überreichten die Initiatoren der Sammlung, die Gemeinderäte Kerstin Lauinger und René Asché zusammen mit Dr. Peter Huber die Sammlung an Oberbürgermeister Johannes Arnold, der sich für die Aktion bedankte. „Uns ist jedoch klar, dass es jetzt um die Frage nach einer Alternative geht“, merkte Dr. Huber an. OB Arnold ergänzte, dass derzeit mehrgleisig nach einem Ersatzangebot für die wegfallende Notfallpraxis gesucht werde, wie dieses aussehen könne, sei noch offen. Er werden jedenfalls die Unterschriften in der kommenden Woche an die KVBW überreichen, die Vielzahl der Befürworter werde den Argumenten in Sachen Alternative Nachdruck verleihen. „Das Prozedere von Seiten der KVBW lief nicht gut“, unterstrich er nochmals, Argumente schlichtweg zu ignorieren, sei kein Weg. Zumal die Ettlinger Notfallpraxis in Fachkreisen als die bestfunktionierende gelte. Seit dem Bekanntwerden der Pläne der KVBW, die insgesamt 18 Notfallpraxen schließen und nur noch diejenigen erhalten will, die sich an einem Klinikstandort befinden, waren Protestaktionen organisiert worden, Gespräche mit unterschiedlichen Gesprächspartnern auf Landes- und Bundesebene hatten stattgefunden, es gab Anfragen und eine Petition. Doch die KVBW zeigte sich hartleibig.
Die beiden Gemeinderäte schilderten den großen Rückhalt und die positiven Reaktionen auf ihre Aktion „über Parteigrenzen hinweg“ und quer durch die Gesellschaft. „Wir hatten großen Rückhalt in der Bevölkerung“, denn die Erschütterung nach dem beschlossenen Aus für die Notfallhilfe sei immens gewesen. Bis weit ins Albtal hinein hätten sich Unterstützer gefunden.