Richtfest für 15 Millionen Euro Projekt
Der Rohbau steht, bislang lief alles unfallfrei und wie am Schnürchen: Zeitplan und Kosten sind im Rahmen. Am Montag dieser Woche feierte die Schillerschule Richtfest, der erste Spatenstich für das Mega-Vorhaben hatte fast genau vor einem Jahr am 10. Oktober 2023 stattgefunden.
Gemeinderätinnen und -räte, Bauleute und Handwerker, Planer, Verwaltungsfachleute, Lehrerschaft und Schüler wurden von den ‚Schillerglöckchen“, dem Chor der Klassen 2 bis 4 der Grundschule, musikalisch auf die Feier eingestimmt: „Stein auf Stein, das Schulhaus wird bald fertig sein!“ sangen sie hoffungsvoll und erhielten viel Applaus, ebenso die Vorbereitungsklasse, die „Music is my happiness“ zum Besten gab.
Oberbürgermeister Johannes Arnold zitierte Schillers „Ode an die Freude“, denn nach der geschafften ersten Hälfte habe man Grund, froh zu sein und wähne sich gar auf der Insel der Seligen, im Elysium. Gewappnet für die Zukunft werde die Schule sein, und dabei zeitgemäß und zweckmäßig, nicht kurzlebiger Mode folgend. Bezugnehmend auf Erntedank sagte der OB, man dürfe ruhig auch einmal hervorheben, was gut laufe. Sein Dank galt allen, die am Bau beteiligt sind; dass der Kostenrahmen voraussichtlich eingehalten werden könne, sei ebenfalls hervorzuheben. Nun sei zu hoffen, dass es mit dem für den Schuljahresstart 2025/26 geplanten Einzug auch klappen werde. „Möge die Schule ein Ort friedlichen Zusammenlebens sein!“
Die MS Schiller setzt die Segel und begibt sich auf eine Reise“, hatte Rektorin Stefanie Wagner beim Spatenstich gesagt. Nun habe „das Beiboot mit Getöse angedockt“ ans Mutterschiff, so die Rektorin bei der kleinen Feier unterm Richtkranz. Noch ein Jahr werde man viel Kraft und Durchhaltewillen investieren „in dem Wissen: es wird schön!“ Sie dankte allen am Bau und am Richtfest Beteiligten, Kollegium und Schülerschaft, anmerkend, die Schillerschule werde für Jahrzehnte gut aufgestellt sein.
Umgesetzt wird ein Entwurf des Architekturbüros Numrich Albrecht Klumpp aus Berlin, das Büro hatte 2019 den Planungswettbewerb gewonnen. Architekt Tiemo Klumpp verhehlte nicht, dass die zweite Bauhälfte die schwerere werde, zeigte sich aber froh darüber, dass bislang alles gut gelaufen sei. Er brach eine Lanze für das Handwerk, „Eckpfeiler der Gesellschaft“, das mehr Anerkennung verdiene. Sein Dank galt den Gewerken, aber auch der herausragend guten Bauherrschaft, dem Team des Leiters des Amts für Hochbau und Gebäudewirtschaft (AHG) Jürgen Rother und seinen Mitarbeitern Ozrenka Gospiç und Abdullah Ustaoglu.
Bauleiter Keven Kauffeld von der Firma Lang übernahm den Richtspruch, mit dem er dem Projekt weiterhin guten Verlauf wünschte.
Das Vorhaben
Für rund 15,4 Millionen Euro (ohne Risikobandbreite) erhält die Schillerschule, die schon lange unter Raumnot leidet, einen dreigeschossigen Neu- bzw. Anbau, dessen Proportionen durch den dreigeschossigen denkmalgeschützten Altbau motiviert sind. Rund 1,47 Mio. Euro kommen in Form von Förderungen.
Im Neubau werden alle erforderlichen Räume für die zweizügige Grundschule nebst Lehrküche der Werkrealschule und die Mensa beheimatet sein, denn die Schillerschule wird Ganztagesschule. Die Werkrealschule selbst ist künftig im Altbau zuhause, am Knotenpunkt zwischen Alt- und Neubau liegt im 1. Obergeschoss der Verwaltungs- und Lehrerbereich. Wichtig auch: die Schillerschule II wird barrierefrei erschließbar sein.
Besonderes Augenmerk wurde bei der Planung auf die Energieversorgung der Schule gerichtet. Die Schillerschule wird künftig durch ein fortschrittliches Konzept ohne fossile Brennstoffe mit Strom und Wärme versorgt. Das erledigt ein so genanntes Kraftdach als Hauptenergiequelle für den Neubau. Auf dem Dach wird eine PVT Anlage sowohl Strom als auch Wärme erzeugen. Die zweite Wärmequelle sind Erdkollektoren für Sole-Wasser-Wärme-pumpen, die oberflächennah dem Erdreich Wärme entziehen. Dem Vorhaben weichen mussten einige Bäume und die alte Pausenhalle, auch die Container für die Schulkindbetreuung gibt es künftig nicht mehr.
Zum Schuljahr 2025/2026 soll alles fertig sein; derzeit finden die Elektroinstallationsarbeiten, Heizungs- und Dachdeckerarbeiten sowie der Auftrag des Innenputzes statt. Ab Mitte Oktober werden die Erdkollektoren installiert und ab 21. Oktober wird man die Pfosten-Riegelfassade des Erdgeschosses entstehen sehen, zudem beginnen die Fensterbauarbeiten bis hin zur Verglasung voraussichtlich Anfang Dezember. Ist dies geschafft, werden nach und nach die Innenausbaugewerke an ihre „Hausaufgaben“ machen.