Das Ettlinger Sternles-Riesenrädle
Es war ein Herzenswunsch von Oberbürgermeister Johannes Arnold: das Fahrgeschäft am Narrenbrunnen, das die Fahrgäste in Gondeln Runde um Runde befördert. Und auch wenn der Rathauschef angesichts üblicher Riesenräder scherzhaft von einem „Riesenrädle“ spricht, das durchaus noch wachsen könne, sind die zehn Metern Höhe für den ein oder anderen doch auch bereits schon recht spektakulär und herausfordernd.
Charme eines historischen Fahrgeschäfts: 1887 in Russland gebaut, ist die sogenannte ‚Russenschaukel‘, so wird diese Art von Gondelrad genannt, sogar älter als das Riesenrad im Wiener Prater. Der Betreiber, Arno Bügler aus Worms, stammt aus einer Schausteller-Familie und steuert das Riesenrad, das zumindest in großen Teilen noch ein Original ist, selbst. Die Gondeln sind ebenso wie das Eisenrad und der Zugangsbereich antik.
Mit etwa 54 PS bringt der Motor das Rad in Rotation, bis zu zehn Stundenkilometer schnell laufen die Gondeln rund. Wichtig ist, dass die Gewichte gleich verteilt werden, da muss dann auch mal in luftiger Höhe gewartet werden, bis unten wieder jemand eingestiegen ist oder zum Ausgleich 50-Kilo-Gewichte eingeladen werden. Der ‚Zuladung‘ sind Grenzen gesetzt, zudem sollte man sich nicht aus den Gondeln lehnen, selbstredend ist verboten, Gegenstände rauszuwerfen, den Anweisungen des Betreibers ist Folge zu leisten, das versteht sich von selbst.
Schon trägt das Riesenrad mit ‚Sternlesrad‘ einen neuen Namen und einem ‚Ondit‘ zufolge soll es auch künftig den Ettlinger Weihnachtsmarkt zieren, nachdem es in den Vorjahren in Freiburg Kinder- und Erwachsenenherzen erfreut hatte.
Das derzeit größte Riesenrad der Welt ist übrigens das Ain (Auge von) Dubai in Dubai, mit einer Höhe von 260 Metern ist es 26 mal höher als das ‚Sternlesrädle‘, aber für Ettlingen gilt ja bekanntermaßen „Schöner wird’s nicht!“