Silberner Sibyllataler für Wolfgang Noller
Bei seiner offiziellen Verabschiedung aus dem Ortsvorsteher-Ehrenamt erhielt Wolfgang Noller von OB Arnold den Silbernen Sibyllataler zum Dank „für alles, was Sie für Bruchhausen getan haben!“ Ein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt im Beisein von Ortsvorsteherin Selina Seutemann dokumentiert die Verleihung
Zäh sind sie, hartnäckig, wenn es um ihre Belange geht: die quakenden Bewohner sumpfiger Gefilde, und nicht umsonst tragen die Bruchhausener mit Stolz den Spitznamen die Froscher. „Der Name passt“, vor allem wegen der Zähigkeit, die die Frösche wie die Froscher auszeichne, so der OB. Insofern sei Wolfgang Noller ein Paradebeispiel.
Über 40 Jahre kommunalpolitisches Engagement spricht von tiefer Überzeugung und leidenschaftlichem Engagement, dafür erhielt er am Donnerstag vergangener Woche im Rahmen der Ortschaftsratssitzung und vor zahlreichem Publikum den Silbernen Sibyllataler, „er ist ein Symbol für die Wertschätzung, die Ihnen entgegengebracht wird“, so der OB. Der Taler würdige nicht nur die Leistung und den besonderen Verdienst um Ettlingen, den Stadtteil und seine Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die Persönlichkeit des Geehrten. Hinter den vielen Jahren stecke vor allem eines: Leidenschaft, Überzeugungskraft und die bereits beschriebene Hartnäckigkeit, die „in der Verwaltung sagenumwoben“ sei. Fotografische Impressionen von Werner Bentz aus den letzten zehn Jahren umrahmten die Ehrung.
1989 wurde der gebürtige Karlsruher Wolfgang Noller erstmals in den Gemeinderat gewählt und blieb bis 2004. 2009 wählten die Bruchhausener ihn in den Ortschaftsrat, von 2014 bis 2024 war er Ortsvorsteher. „In dieser Zeit haben Sie den Stadtteil nicht nur verwaltet, sondern auch geprägt“, so der OB.
Projekte, die unter seiner Ägide gemeinsam mit dem Ortschaftsrat verwirklicht wurden, werden noch lange nachwirken. Arnold zählte aus Noller Zeit als Ortsvorsteher beispielhaft einige Vorhaben auf: die Kleinkindbetreuung in der alten Schule, Neubau des Kindergartens St. Michael, Bau des Seniorenheims, Neugestaltung der Aussegnungshalle, Sanierung der Franz-Kühn-Halle. „Ihre Spuren werden in Bruchhausen noch lange sichtbar bleiben!“
Für seine Verdienste erhielt Wolfgang Noller zurückliegend bereits das Verdienstabzeichen in Gold und die Verdienstmedaille der Stadt in Gold, nun also der Sibyllataler „als Dank für alles, was Sie für Ettlingen und Bruchhausen getan haben.“
Für den Ortschaftsrat sprach Wolfgang Nollers Nachfolgerin, Ortsvorsteherin Selina Seutemann. Sie wollte nicht von Abschied sprechen, stehe ihr Vorgänger doch mit Rat und Tat zur Seite. Er sei ein Ortsvorsteher mit großem Herz für die Vereine gewesen, dabei humorvoll und stets präsent. Auch die Vertreter der Ortschaftsratsfraktionen fanden lobende Dankesworte für den Scheidenden, der sodann selbst das Wort ergriff.
Es sei ihm nicht leicht gefallen, Abschied zu nehmen, sagte er, wichtig sei ihm gewesen, selbstbestimmt zu gehen, dies sei gelungen. „Meine Mission waren die Bürger und meine Mitarbeiter“, sein Ziel war es, Kümmerer zu sein, so sein Resümee. Dass er beim Umsetzen kleinerer oder größerer Anliegen der Bürgerschaft mitunter in Ämtern ‚nervte‘ und unbequem war, sei ihm bewusst; gleichwohl sei er dankbar für die Unterstützung von Seiten der Verwaltung. Transparenz und eine klare Sprache in der Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern waren ihm gleichfalls stets sehr wichtig.
Der Dank Wolfgang Nollers galt ‚seiner‘ Ortsverwaltung, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, „verlässlich und loyal“, den Kollegen aus dem Gemeinderat, der Verwaltung und der Rathausspitze, den Kolleginnen und Kollegen Ortsvorstehern, dem Ortschaftsrat und seinen Stellvertretern. Dank ging an die Bruchhausenerinnen und Bruchhausener, die Vereine, Dank für Anerkennung und konstruktive Kritik gleichermaßen. Und die Familie hob er hervor: unterstützend, nachsichtig, auch oft auf den Papa verzichtend, wenn das Ehrenamt an erster Stelle stand.
Am Ende lobte er die Organisatoren des Abschiedsabends und schloss mit den Worten: „Es lebe mein Bruchhausen, pflegt es mir gut!“