Selbstverbuchen schafft Freiräume für Beratung
Stapelweise trägt man nicht nur die Bücher von der Stadtbibliothek nach Hause, stapelweise kann man sie nun auch verbuchen. Einfach das Paket, nicht mehr als fünf Bücher auf den Scanner legen und schon ist der Krimi von Martin Walker oder der Roman von Hilary Mantel oder Marc Uwe Klings Neinhorn im System. Ein weiterer Schritt in die digitale Zukunft, freut sich Stadtbibliotheksleiterin Christine Kratschmann. Durch die Digitalisierung haben die Mitarbeiterinnen mehr Freiräume für individuelle Beratung, für Gespräche und sind nicht gebunden durch die Routinearbeit des Verbuchens. Es ist nicht befriedigend, wenn wir nur sagen oben rechts finden Sie unsere medizinische Abteilung“, machte Kratschmann gegenüber Oberbürgermeister Johannes Arnold deutlich.
Viele kennen im Übrigen das RFID-System, es steht für radio-frequency identification, sprich eine Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen. Doch zuvor mußten die Frauen Kärrnerarbeit leisten. Denn alle der 47.000 Medien des Büchertempels wanderten von April bis August durch ihre Hände, um sie zu konvertierten. Denn die Medien müsse mit einem Transponder- Etikett ausgerüstet werden, damit das Programm die Daten über Funk an die Bibliothekssoftware weiterleiten kann.
„Wir haben diese Arbeit auch genutzt zur Bestandspflege“, so Kratschmann. Vorteile des neuen Systems es ist schnell, in Stoßzeiten müssen unsere Kunden nicht warten und sie haben einen Überblick über ihr Lesekonto mit der Option der Verlängerung.
Manch einer war skeptisch gegenüber dieser Form der Ausleihe, doch die Bedienung des Terminals ist sehr intuitiv. Davon überzeugte sich auch OB Arnold, den zum Termin auch der Leiter der Informations- und Kommunikationsabteilung Oliver Hermann und die für Digitalisierung zuständige Mitarbeiterin Marie-Claire Grethler begleitete. Begeistert zeigte sich Arnold. Ein toller Schritt vom gesamten Bibliotheksteam, das weit in die Zukunft plant Denn dieses neue Verbuchungssystem war die erste Weiche hin zu einer „Open Library“ mit ausgedehnten Öffnungszeiten. „Wir möchten das Wohnzimmer der Stadt sein“, betonten Kratschmann und ihre Stellvertreterin Bettina Haberstroh. Doch um diese zukünftige Entwicklung beschreiten zu können, dafür bedarf es baulicher Veränderungen. Mit Blick auf Hermann und Grethler dankten Kratschmann und Haberstroh für die Unterstützung, aber auch ihrem Team, das die Herausforderung bei laufendem Betrieb gemeistert hat. Auch der OB sprach allen Beteiligten seinen Dank aus.
Rund 50.000 Euro hat die Bibliothek für die Ausstattung mit der neuen Technologie für Hard- und Software in die Hand genommen, ließ Kratschmann wissen.
Und die Rückgabe. Sie läuft weiterhin über die Theke, doch auch hier freuen sich die Mitarbeiterinnen, dass sie nun nicht jedes Buch einzeln buchen müssen, sondern als Stapel.
Die Bibliothek ist dienstags, donnerstags und freitags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
www.stadtbibliothek-ettlingen.de