Verdienstorden für Maria Luise Wipfler von Pro Retina

Frau Wipfler mit Ministerpräsident Kretschmann bei der Verleihung.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat am Freitag, 6. Dezember, 17 Bürgerinnen und Bürgern das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht, darunter Maria Luise Wipfler aus Ettlingen. „Ehrenamt ist gelebter Bürgergeist. Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft hängt ganz entscheidend von Menschen ab, die sich für das Wohl der Allgemeinheit einsetzen. Ich bin immer wieder tief beeindruckt, was Menschen selbstlos für andere leisten“, so Kretschmann bei der Überreichung im Neuen Schloss in Stuttgart. Die Ordensaktion fand anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamtes statt.
Das Bundesverdienstkreuz sei kein Geschenk, sondern eine Auszeichnung für das, was Ehrenamtliche für das Gemeinwohl geleistet haben, so Kretschmann. Oft scheine es, als würde es in unserer Gesellschaft immer kälter und egoistischer zugehen. „Aber Sie, liebe Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten, sind der beste Gegenbeweis.“
 

Die 17 Geehrten hätten in ganz unterschiedlichen Bereichen viel Initiative und Tatkraft aufgebracht, etwa im Sozialbereich, im Sport, in der Erinnerungskultur oder in der Bildungsarbeit, so Kretschmann. „Sie stehen stellvertretend für so viele Menschen in unserem Land, die täglich durch ihr unentgeltliches bürgerschaftliches Engagement zeigen, dass längst nicht alle nur an sich und ihren eigenen Vorteil denken. Ich möchte mich von Herzen für ihre Leistungen, ihre Arbeit und Ausdauer über Jahre hinweg bedanken.“

Der Tag des Ehrenamtes (International Volunteer Day for Economic and Social Development, IVD) ist ein jährlich am 5. Dezember abgehaltener Gedenk- und Aktionstag zur Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Er wurde 1985 von den Vereinten Nationen beschlossen.

Maria Luise Wipfler aus Ettlingen unterstützt als aktives Mitglied der Selbsthilfegruppe PRO RETINA Deutschland e. V. Menschen mit Netzhauterkrankungen dabei, ihre Krankheit zu bewältigen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Selbst von einer seltenen Augenerkrankung betroffen, kennt sie die alltäglichen Schwierigkeiten blinder und sehbeeinträchtigter Menschen aus eigener Erfahrung. Auf Leitungsebene von PRO RETINA trägt sie maßgeblich zur Organisation und Weiterentwicklung der Gruppe bei. Daneben engagiert sie sich praktisch, etwa durch sportliche Aktivitäten für Menschen mit Netzhauterkrankungen, Gruppenangebote für Seniorinnen und Senioren oder die Telefonberatung für Betroffene und Angehörige.

Maria Luise Wipfler initiierte zudem die Einrichtung des Jungen Forums, das junge Menschen mit Netzhauterkrankungen bei der Bewältigung von Herausforderungen im Berufsalltag unterstützt und bundesweit als Vorbild gilt. Sie setzt sich auch auf lokaler und überregionaler Ebene für die Interessen blinder Menschen ein, etwa durch die Initiierung kostenloser Taxifahrten für Betroffene im Landkreis Karlsruhe.