Geldbeutelwäsche an Aschermittwoch: die Fasnet ist dahin, doch die nächste kommt bestimmt!

Nun ist der Rathausschlüssel, diese Insignie kommunaler Macht, wieder in den richtigen Händen: OB-Stellvertreterin Christa Stauch konnte sie ohne große Gegenwehr am Aschermittwoch von den Narren entgegennehmen. Die waren sichtlich geschwächt durch die lange Kampagne, „das waren 20 Tage mehr als im vergangenen Jahr, 115 Tage lang war die Fasnet“, stellte Christa Stauch mit Blick in die tränenüberströmten, gezeichneten Gesichter fest. Denn die Trauer um die dahin gegangene Fasnet, die goldige, glückselige, und die Geldbeutelwäsche im Narrenbrunnen kosteten die Narren das letzte bissle Energie. Nur gut, dass nach der Zeremonie der Narrenschmaus im Vogel angesagt war.
Nachdem der Marche funèbre verklungen war und die Vertreterinnen und Vertreter der Fasnet- und Karnevalvereine unter Wehklagen vom Rathaus zum Narrenbrunnen gezogen waren, gabs erstmal einen Rückblick von Bernd Eyberger (dieses Mal tatsächlich mit Mikrophon, was auch gut war, denn bei strahlendem Sonnenschein hatten sich doch einige Zuschauer eingefunden). Gelobt wurde der fürs Wetter verantwortlichen Berni (Vogel), dessen Stoßgebet dafür gesorgt hatte, dass die Kampagne in ihrer heißen Phase super Wetter hatte. Die Umzüge, allein beim Rosenmontagszug in der Kernstadt waren rund 20.000 Gäste zugegen und jubelten 85 Fußgruppen zu, waren ein Erfolg, die Prunksitzungen „proppenvoll“, es gab keine Probleme.

Lob gabs auch für das Team um Kultur- und Sportamtsleiter Christoph Bader für die ganzjährige Unterstützung und für den 10. Goldene Pappnasenträger, Hauptamtsleiter Andreas Kraut. Mittlerweile, so Eyberger, sei es den Narren gelungen, eine ganze Reihe wichtiger Personen, die mit der Fastnacht ‚nix am Hut‘ haben, zu Pappnasenträgern und somit zu Unterstützern respektive Unterstützerinnen der Fasenacht gemacht zu haben. Auch OB Arnold gehöre zu den Fans der fünften Jahreszeit, „auch wenn er selten die Rolle spielt, die das Drehbuch für ihn vorsieht.“ Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker habe am Montag wieder vorbildlich den närrischen Lindwurm angeführt.
Eyberger ging noch kurz auf das Narrengericht am 11. November 2024 ein, lobte die Tanzgruppe der Narrenvereinigung sowie die Musikanten, Tina und Veikko Wenzke, Nicolas Hiltscher und Klaus Glasstetter, die am Aschermittwoch nicht nur den Trauermarsch, sondern auch „Alles was Gaiße hat“ intonierten.

Die närrischen Fürbitten erflehten alsdann weiterhin verwertbaren, irrwitzig-kommunalpolitischen Themennachschub, ferner auf dass der Rosenmontagsumzug weiter so beliebt bleiben möge (an den Pausen zwischen den Gruppen werde man arbeiten), weiterhin eine so gute Zusammenarbeit der Fastnachter und Karnevalisten in der Narrenvereinigung, den Erhalt der Trauermusikanten und die Bezahlung der Vogelrechnung durch die OB-Stellvertreterin.
 
Christa Stauch brach nach ihrem Lob für die gelungene Kampagne eine Lanze für den OB, nicht immer sei der Johannes an allem schuld, vor allem nicht an den Gemeinderatsbeschlüssen. Die Narren möchten doch beim nächsten Narrengericht auch mal ein Nachsehen haben.
Wie auch immer, die nächste Fasnet kommt ganz bestimmt, „liebe Fastnachter, freuen wir uns auf den 11.11.!“, unterstrich denn auch Bernd Eyberger, bevor der Rathausschlüssel wieder den Besitzer wechselte.