Podcast Santé & Broschd
70 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Ettlingen und Épernay, das muss gefeiert werden! Deswegen hat das Stadtarchiv sich auch etwas ganz Besonderes überlegt. Die Dokumentation der Partnerschaftsgeschichte in Zusammenarbeit mit den Menschen, die aktiv zur Völkerverständigung zwischen Ettlingen und Épernay beigetragen haben. Dabei wird in jeder Folge eine andere Perspektive eingenommen. Beispielsweise erzählt Herr Stöcklin als Lehrer von den Schüleraustauschen und Frau Sutterer aus der Perspektive eine Schülerin, die selbst an einem Schüleraustausch teilgenommen hat. Begleitet und befragt werden die Gäst:innen von Christiane Pechwitz, der Leiterin des Stadtarchivs.
Unterstützt wird sie dabei durch den Leiter der Musikschule Stefan Moehrke, der das Equipment für die Aufnahmen und die Nachbearbeitung übernommen hat.
Der Podcast ist über diese Seite sowie Spotify, iTunes, Castbox und Podcaster.de abrufbar. Viel Spaß beim Hören!
Stadtarchivarin Christiane Pechwitz und Musikschulleiter Stefan Moehrke bei der Aufnahme des Podcast, Quelle: E. Walter
Folge 1: Aus Sicht eines Gründers
Folge 1: Aus Sicht eines Gründers
In der ersten Folge des Podcast kommt ein leider bereits verstorbener Gründer der Städtepartnerschaft Friedrich Bran zum Wort. Er hat in einem Schreiben aus dem Jahr 1993 ausführlich über die Städtepartnerschaft und seinen persönlichen Motivationen geschrieben.
Das Stadtarchiv hat den Text zur leichteren Wiedergabe grammatikalisch angepasst. Bezeichnungen und Aussagen von Herrn Bran wurden dabei bewusst nicht verändert.
Dr. Bran (mittig) und Prof. Jans (links) erhalten zum 10-jährigen Jubiläum der Städtefreundschaft 1963 die ersten Ehrenplaketten "Alt-Ettlingen", Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Friedrich Bran wurde am 20. August 1904 in Mannheim geboren. Danach zog seine Familie nach Ettlingen, wo er nach seinem Schulabschluss zuerst eine Buchhändlerlehre und anschließend ab 1924 Romanistik und Germanistik in Frankfurt am Main und Heidelberg studierte. Schon früh entwickelte sich durch verschiedene Tätigkeiten während seines Studiums und seiner Arbeit als Journalist danach in Friedrich Brans der Wunsch, die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland zu verbessern.
Während der Zeit des Nationalsozialismus war er als wissenschaftlicher Angestellter im Auswärtigen Amt tätig. Zu dieser Tätigkeit gehörte unter anderem die Überprüfung der Haftbedingungen Gefangener verschiedener Nationalitäten.
In der Nachkriegszeit bemühte Herr Bran sich erneut, um die Verbesserung der Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland. Hierzu arbeitete er mit seinem Freund Marcel Jans zusammen und stellte den ersten Kontakt zwischen Ettlingen und Épernay her. Ebenfalls verfasste er verschiedene Schriften und Papiere, die die Vorgehensweise zur Verbesserung der Beziehungen mit Frankreich schilderten.
1958 zog Friedrich Bran mit seiner Familie nach Calw, wo er mehrere Jahre die Hermann-Hesse-Gesellschaft betreute und war 1977 Mitbegründer des Hermann-Hesse-Kolloquiums. Er verstarb am 11. Dezember 1994 in Calw.
Folge 2: Aus Sicht eines Lehrers
Folge 2: Aus Sicht eines Lehrers
In dieser Folge erzählt Herr Stöcklin als langjähriger Begleiter der Schüleraustausche und Städtepartnerschaft über seine Erfahrungen. Er ist bekannt als Chronist der Städtepartnerschaft und kennt sich als solcher sehr gut in der Geschichte der Partnerschaft zwischen Ettlingen und Épernay aus.
Dieter Stöcklin war 1956 zum ersten Mal Teil eines Schüleraustausches nach Frankreich, genauer gesagt Nancy. Er erlernte den Beruf des Lehrers und unterrichtete in Ettlingen am Eichendorff-Gymnasium. 1967 übernahm er die Organisation des traditionellen Schüleraustausches von Prof. Josef Noé, zu dem weiter unten weitere Informationen zu finden sind.
Mit viel Leidenschaft und Elan sorgte er sich um den Austausch zwischen den Jugendlichen bis 1983. Doch das war nicht das Ende für sein Engagement für die Städtepartnerschaft. Auch Jahre später leistet er wichtige Unterstützungsarbeit durch die Vermittlung von Vereinskontakten und dient als Dolmetscher für die Städtepartnerschaft.
Für sein Engagement rund um die Städtepartnerschaft wurde Dieter Stöcklin bereits 1979 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1998 mit der Ehrenmedaille der Stadt Ettlingen ausgezeichnet.
Darüber hinaus hat er sich der Dokumentation der Städtepartnerschaft verschrieben und eine umfassende Chronologie für die Freundschaft zwischen Ettlingen und Épernay verfasst.
Dieter Stöcklin während einer Feierlichkeit der Städtepartnerschaft 1973, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Ein weiterer Lehrer der im Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft und dem Schüleraustausch genannt werden muss, ist Professor Josef Noé. Von 1954 bis 1967 war er für den Schüleraustausch mit den Partnerschulen in Épernay zuständig.
Er wurde am 5. Juni 1907 geboren und studierte die Fächer Französisch, Deutsch, Geschichte und Sport an den Universitäten Freiburg und Würzburg. Seine erste Lehrerstelle hatte er am Helmholtzgymnasium in Karlsruhe inne. 1953 kam er dann an das damalige Gymnasium Ettlingen, dem heutigen Eichendorff-Gymnasium.
Noé war leidenschaftlicher Vermittler der französischen Sprache und bemühte sich, dass 1973 in Ettlingen bereits versuchsweise französisch in den Grundschulen vermittelt wurde.
Viele Ettlinger:innen und ehemalige Schüler:innen können sich noch heute an seinen Unterricht erinnern. Ab 1965 war Noé Fachleiter für Französisch am damaligen Staatlichen Seminar für Studienreferendar:innen in Karlsruhe und bereitete auf diese Weise viele junge Lehrer:innen auf ihre spätere Tätigkeit als Französischlehrer:innen vor.
Professor Noé sah den Schüleraustausch zwischen den Partnerstädten als elementaren Teil der Partnerschaft, ohne den es heute nicht diese große Anzahl von Freundschaften zwischen den Städten geben würde.
Für seine Tätigkeiten und sein außerordentliches Engagement wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und der Verdienstmedaille der Stadt Ettlingen ausgezeichnet. Er starb am 21.03.2001 im Alter von 94 Jahren in Ettlingen.
Folge 3: Aus Sicht einer Schülerin
Folge 3: Aus Sicht einer Schülerin
Frau Sutterer war selbst Austauschschülerin in Épernay und erzählt in dieser Folge von ihren persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen. Sie verbindet noch heute eine enge Freundschaft mit Marie-Héléne Benoit, die sie während ihres Austausches kennenlernte.
Fotografie von Frau Sutterer mit ihrer Freundin einfügen
Am 23. Dezember 1953 trafen 23 Schüler:innen aus Épernay zum ersten Schüleraustausch in Ettlingen ein und wurden herzlich empfangen. Die Schüler:innen kamen am Karlsruher Hauptbahnhof an und von dort mit einem Omnibus der Albtalbahn zum Ettlinger Rathaus transportiert, wo bereits die Ettlinger Schüler:innen und der damalige Oberbürgermeister Hugo Rimmelspacher sie erwarteten.
Bei diesem ersten Schüleraustausch ,während der Weihnachtsferien, waren verschiedene Aktivitäten geplant, um die Kommunikation und den Austausch zwischen den Jugendlichen zu fördern. Dazu gehörte nicht nur eine Besichtigung der örtlichen Sehenswürdigkeiten, sondern auch der Besuch der öffentlichen Weihnachtsstunde auf dem Marktplatz und dem Begehen der Feiertage in den jeweiligen Gastfamilien.
An mehreren Abenden fanden sogenannte Heimabende sowohl mit den Pfadfinder:innen, evangelischen und katholischen Jugendlichen statt. Auch die Stadtverwaltung selbst bemühte sich um einen weiteren Austausch und setzte ein Treffen mit allen Gemeinderät:innen und Gemeindebeamt:innen sowie den Schüler:innen und Gastfamilien an.
Schüler aus Épernay und Ettlingen bei einem der ersten Schüleraustausche, 1955, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
An Silvester organisierte der Jugendring Ettlingen einen Ausspracheabend. Dabei wurde über die Erziehungsziele der Schule und über die Arbeit in den Jugendverbänden in Deutschland berichtet und anschließend den französischen Gäst:innen Fragen beantwortet, wodurch eine rege Diskussion über die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten entstand.
Am 3. Januar reisten die französische Gäst:innen schließlich wieder ab und damit war der erste Grundstein für den Austausch dieser neuen Partnerschaft gesetzt. Noch immer findet der Schüleraustausch zwischen den Schulen in Ettlingen und Épernay statt und fördert auf diese Weise weiterhin die Partnerschaft zwischen den beiden Städten.
Programm des Schüleraustausch 1953, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Folge 4: Aus Sicht der Feuerwehr
Folge 4: Aus Sicht der Feuerwehr
Josef Jilg brennt für den Austausch zwischen der Feuerwehr von Épernay und Ettlingen. In dieser Folge berichtet er von seiner jahrelangen Tätigkeit als Ansprechpartner für die Städtepartnerschaft bei der Feuerwehr und seinen Bemühungen neue Verbindungen zu schaffen.
In den Badischen Neuesten Nachrichten vom 26.10.1972 heißt es: "Wenn nun am Wochenende Gäste aus Epernay und Middelkerke bei der Feuerwehr weilen, so sind damit auch erste Bande zu den Feuerwehrkameraden der beiden Partnerstädte geknüpft, die es in der Zukunft weiter auszubauen gilt." Es ist die erste Begegnung der Feuerwehren aus drei Nationen und Anlass für dieses erste Treffen ist das 125jährige Bestehen der Ettlinger Feuerwehr.
Bereits zuvor war es zwischen den Feuerwehren immer wieder zu Besuchen gekommen, aber das 125jährige Bestehen der Ettlinger Feuerwehr wurde besonders gefeiert. Es gab die klassischen Festreden der verschiedenen Feuerwehrkommandeure aus Middelkerke, Épernay und Ettlingen, Oberbürgermeister Rimmelspacher und Ehrungen der langjährigen Mitglieder:innen der Feuerwehr.
Besuch der Feuerwehr Ettlingen in Épernay, 1962, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
"Je öfter wir zusammenkommen, um so mehr werden wir erkennen, daß die Unterschiede garnicht so groß sind, als daß wir nicht zusammenfinden könnten. Heute wollen wir versuchen, uns näherzukommen.", sagte Oberbürgermeister Rimmelspacher während des Empfangs im Hotel Erbprinz. Er sollte mit seinen Worten recht behalten, denn noch heute viele Jahrzehnte später verbindet die Feuerwehr von Ettlingen und Épernay ein besonderes Band der Freundschaft und des Zusammenhaltes.
Über die Jahre gab es immer wieder Tragödien, die die Feuerwehren zusammenschweißten und die partnerschaftlichen Verbindungen zwischen den Städten stärkten. 1995 beispielsweise übergab die Ettlinger Feuerwehr ein abgängiges Löschfahrzeug zur weiteren Verwendung nach Gatschina.
In einem anderen Fall verstarben 1996 Mitglieder der Feuerwehr bei einer Explosion, zu deren Beisetzung auch Ettlinger Mitglieder der Feuerwehr anreisten und ihr Beileid aussprachen. Spontan beschloss die Feuerwehr Ettlingen Geld für die Hinterbliebenen zu sammeln und übergab die gesammelten Gelder zu St. Barbara an die Familien.
Umso wichtiger ist es neben diesen traurigen Anlässen, auch die glücklichen zu nennen. Jedes Jahr treffen sich Angehörige der Feuerwehr zum St. Barbara-Fest, zu privaten Anlässen und ähnlichen Zusammenkünften, um sich auszutauschen und die engen Verbindungen zu feiern.
Folge 5: Aus Sicht eines Paares
Folge 5: Aus Sicht eines Paares
Gabriele und Gilles Joyon lernten sich über einen Schüleraustausch in Épernay kennen und aus dieser Begegnung entstand eine Partnerschaft, die Grenzen überwand. Doch die beiden sind nicht nur Ehepartner, sondern auch Mitbegründer des deutsch-französischen Stammtisches.
Der deutsch-französische Stammtisch trifft sich regelmäßig einmal im Monat im Pot au Feu. Informationen zu den Treffen können dem Amtsblatt Ettlingen sowie den Badischen Neuesten Nachrichten entnommen werden. Er wurde 2001 gegründet und steht allen Personen, die an einem Austausch über Frankreich und der französischen Sprache interessiert sind, zur Verfügung.
Gabriele und Gilles Joyon bei der Aufnahme des Podcastes 2023, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Doch die Ehe des Paares Joyon ist nicht die einzige, die auf einen Schüleraustausch zurückzuführen ist. Über 2500 Schüler:innen aus Ettlingen haben seit 1953 an den Austauschen teilgenommen.
Natürlich sind dabei auch enge Freundschaften entstanden. Genau für diese wird es auch in diesem Jahr wie in den Jubiläumsjahren zuvor ein Treffen der "Ehemaligen" geben. Genau der richtige Ort, um zusammenzusitzen und in Erinnerungen zu schwelgen.
Folge 6: Aus Sicht der Verwaltung
Folge 6: Aus Sicht der Verwaltung
Karin Herder-Gysser ist vielen noch immer bekannt als ehemalige Städtepartnerschaftsbeauftragte und damit als Ansprechpartnerin für alle Projekte und Begegnungen rund um die Städtepartnerschaft. Sie hat daher die wachsende Partnerschaft jahrelang begleitet und gibt interessante Einblicke die Arbeit der Verwaltung.
Während der Amtszeit von Frau Herder-Gysser war unter anderem Bernard Stasi Bürgermeister von Épernay, wodurch die beiden bei Sitzungen und ähnlichen Anlässen häufiger aufeinander trafen.
Bernard Stasi wurde am 4. Juli 1930 in Reims geboren und kam schon früh mit dem Thema der Überwindung von nationalen und internationalen Grenzen auf allen Ebenen in Berührung. Er gehört einer Familie aus Einwanderern aus Korsika, Italien, Spanien und Kuba an und erlangte selbst erst mit 18 Jahren die französische Staatsbürgerschaft.
Er vertrat als Abgeordneter das Département Marne in der Pariser Versammlung, war Minister für die französischen Überseegebiete und Abgeordneter im Europaparlament. Der europäische Gedanke der Einigkeit begleitete seine gesamte politische Laufbahn. Aus diesen Überzeugungen heraus war er auch Präsident der internationalen Vereinigung der Städtepartnerschaften.
In Épernay war er von 1970 bis 1977 und dann wieder von 1983 bis 2000 Bürgermeister und beteiligte sich durch dieses Amt aktiv am städtepartnerschaftlichen Austausch zwischen beiden Städten.
Er verstarb nach langjähriger schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren am 4. Mai 2011 in Paris.
Arbeitssitzung in Epernay, von links Jean-Pierre Menu, Danielle Coulon, Oberbürgermeister Offele, Karin Herder-Gysser, Dr. Robert Determann, Dieter Stöcklin, 1991, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Immer wieder trafen sich Politiker:innen und Angestellte der Verwaltungen bei Arbeitssitzungen und -treffen, um gemeinsam Ideen zur Städtepartnerschaft auszutauschen. Hierbei wurden neue Projekte entwickelt und dabei von den jeweiligen führenden Politiker:innen und deren Vorstellung über Städtepartnerschaften geprägt.
Folge 7: Aus Sicht einer Sportlerin
Folge 7: Aus Sicht einer Sportlerin
Ingeborg Dubac gehört zu den Stafettenläufer:innen der ersten Stunde! In dieser Folge berichtet sie von ihren Lauferfahrungen und gibt interessante Einblicke in diese Form der partnerschaftlichen Verbindung mit Épernay.
Bereits vor den Stafettenläufen nach Épernay fanden regelmäßig Veranstaltungen von Vereinen aus beiden Partnerstädten statt. Immer wieder kam es zu Fußballturnieren oder gemeinsamen Radtouren.
Ingeborg Dubac bei der Aufnahme des Podcastes 2023, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Eine sportliche Freundschaft beispielsweise besteht seit 1964 zwischen der Basketballabteilung des SSV, dem auch der Ettlinger Lauftreff angehört, und dem A. S. Plivot bei Épernay.
Der erste Kontakt fand dabei zwischen dem A S. Plivot und der Ettlinger Basketballabteilung der DJK 1920 statt. Zuvor war es auf dem Basketballfeld zu privaten Begegnungen zwischen den Spieler:innen gekommen. Daraufhin stellte Paul Weickenmeier, damaliger Trainer der Basketballabteilung, den Kontakt zum Verein in Plivot her, was zu einer langjährigen und intensiven Freundschaft führte.
Noch heute finden verschiedene Projekte und Kooperationen zwischen den Vereinen in Ettlingen und Épernay statt, die diese ungewöhnliche Partnerschaft zwischen beiden Städten geprägt hat und noch heute beeinflusst.
Begleitbus des Stafettenlaufes anlässlich 40 Jahre Städtepartnerschaft, 1993, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Folge 8: Aus Sicht eines Stafettenlaufes
Folge 8: Aus Sicht eines Stafettenlaufes
In der Cassettensammlung des Stadtarchivs Ettlingen wurde eine Aufnahme des ersten Stafettenlaufes nach Épernay gesichert. Diese Aufnahme wurde von den Läufer:innen erstellt und dokumentiert anschaulich die erste Reise zu Fuß zu unserer französischen Partnerstadt.
Faktencheck Stafettenlauf Ettlingen-Épernay
- Erster Stafettenlauf: Start 26. Oktober
- Dauer des Laufes: 2 Tage
- Anzahl der Läufer:innen: 13 Läufer:innen in Begleitung von vier Fahrzeugen
- Distanz zwischen Ettlingen und Épernay (Luftlinie): ca. 324 Kilometer
- Anzahl der bisher stattgefundenen Stafettenläufe nach Épernay: Neun
- Weitere Partnerstädte zu denen ein Stafettenlauf durchgeführt wurde: Middelkerke, Gatschina, Löbau, Clevedon
Startschuss zum ersten Stafettenlauf nach Épernay, 1978, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Wer Interesse hat, selbst einmal an einem Stafettenlauf teilzunehmen oder einfach nur seine Ausdauer trainieren möchte, ist beim Lauftreff des SSV genau richtig aufgehoben. Dieser wurde 1978, also im gleichen Jahr wie der erste Stafettenlauf stattfand, gegründet und seitdem haben die Mitglieder:innen unzählige Läufe absolviert.
Folge 9: Aus Sicht der Politiker
Folge 9: Aus Sicht der Politiker
Bereits in der Vergangenheit haben verschiedene Politiker:innen sich zur Städtepartnerschaft zwischen Ettlingen und Épernay geäußert. Diese Folge erweckt die Jubiläumsfeier mit ihren Festredner Oberbürgermeister Dr. Erwin Vetter und seinen Gäst:innen aus den Partnerstädten Épernay und Middelkerke wie Bürgermeister Jacques Perrein und Bürgermeister Andreas Inghelram wieder zum Leben und gibt Einblick in den damaligen Stand der Städtepartnerschaft.
Etwa 350 Gäst:innen kamen zu den Feierlichkeiten des 25. Städtepartnerschaftsjubiläums, neben den Reden gab es am nächsten Tag auch auf dem neuen Markt Stände mit Champagner, Musikkapellen und ein Handharmonikaorchester aus Epernay spielten zur Unterhaltung. Bürgermeister Perrein taufte ein Segelflugzeug des Luftsportvereins Albgau auf den Namen "Epernay" und abends gab es in der Stadthalle eine allgemeine Feier der Städtepartnerschaft zu der lediglich 700 Personen erwartet wurden, jedoch weitaus mehr als1000 Menschen erschienen.
Sonntags zelebrierte Bischof Paul Carriere aus Laval zusammen mit deutschen und französischen Geistlichen in der Herz-Jesu-Kirche ein Pontifikalamt. Abgeschlossen wurden die Jubiläumsfeierlichkeiten abends mit einem Klavierkonzert des Epernayer Pianist Jean-Philippe Collard.
Bürgermeister Jacques Perrein und Oberbürgermeister Dr. Erwin Vetter bei der Eintragung in das goldene Buch von Ettlingen 1978, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Folge 10: Aus Sicht der Jugend
Folge 10: Aus Sicht der Jugend
Immer wieder heißt es in Artikeln und Berichten zur Städtepartnerschaft, wie wichtig die Jugend für die Verbindung zwischen den Städten ist und dass sie die Verantwortung für die Fortführung der Partnerschaft haben.
Stellvertretend für diese Jugend sprechen die Jugendgemeinderät:innen Vanessa Schubert und Till Simon über die Städtepartnerschaft und was sie selbst sich für die Zukunft der Städtepartnerschaft wünschen und wie diese noch weiter intensiviert werden könnte.
Interessant ist dabei insbesondere das Spannungsfeld zwischen den eigenen Erwartungen der Jugendlichen und den Erwartungen der Gesellschaft an die Jugendlichen im Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft. Immer wieder werden in Artikeln der Tageszeitung und Reden verschiedener Politiker:innen auf die Verantwortung der Jugend im Bezug auf die Völkerverständigung und den Austausch aufmerksam gemacht. In einigen dieser Texte lauten die Aussagen wie folgt: "Die Jungen von heute - die Diplomaten von morgen" (Ettlinger Zeitung, 5. Juni 1963), "Völkerverständigung ist eine Aufgabe der Jugend" (Badische Neueste Nachrichten, 2. Januar 1974) oder "Jugend Garant für Einheit Europas" (Badische Neueste Nachrichten, 27. März 2003).
Jugendgemeinderätin Vanessa Schubert, Jugendgemeinderat Till Simon und Stadtarchivarin Christiane Pechwitz bei der Aufnahme des Podcast 2023, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Über die Jahre gab es verschiedene Projekte und Fördermöglichkeiten, die zu einem besseren Verständnis untereinander, aber auch zu neuen Lernmöglichkeiten führten. Dazu gehören beispielsweise Praktikas in den jeweiligen Städten, der Austausch von Auszubildenden, Student:innen und Lehrer:innen, Tandemprojekte zu verschiedenen Themen wie etwa Umweltschutz oder Aufarbeitungsprojekte wie etwa Gespräche mit Madame Lundy. Letztere war eine Überlebende eines Konzentrationslagers und berührte die Projektbeteiligten zutiefst.
Folge 11: Aus Sicht eines Oberbürgermeisters
Folge 11: Aus Sicht eines Oberbürgermeisters
In der letzten Folge ergreift Oberbürgermeister Johannes Arnold selbst das Wort und beschreibt, wie er selbst zur Städtepartnerschaft steht und was er sich für die Zukunft der Städtepartnerschaften von Ettlingen wünscht. Die Folge bildet damit einen wunderbaren Abschluss für diese Sammlung aus Gesprächen und Aufnahmen zur Städtepartnerschaft und lässt uns alle hoffen, dass die Freundschaft zwischen unseren beiden Partnerstädten noch viele Jahre anhält.
Die Städtepartnerschaft hat in ihrem 70-jährigen bestehen schon viele Bürgermeister kommen und gehen sehen und jeder von ihnen ist auf seine Weise mit ihr umgegangen. In Ettlingen waren es demnach fünf Bürgermeister und in Èpernay insgesamt sechs. Längste während der Partnerschaft bestehende Amtszeit hatte von diesen der französische Bürgermeister Franck Leroy, der von 2000 bis 2023 Bürgermeister unserer Partnerstadt war.
Bei den offiziellen Gelegenheiten bei diese Amtsträger aufeinander trafen, wurden auch häufig Geschenke ausgetauscht oder Gesten des Wohlwollens und des Entgegenkommens gemacht. Dazu zählt beispielsweise die Benennung von Straßen in der jeweiligen Partnerstadt oder die Capsule, die Ettlingen als Geschenk zu den Jubiläumsfeierlichkeiten im Jahr 2018 erhielt und die nun den Kreisverkehr an der Karlsruher Straße Richtung Innenstadt schmückt.
Auch wurden über die Jahre verschiedene Ehrungen von Einzelpersonen vorgenommen, die sich besonders um die partnerschaftlichen Verbindungen bemüht haben. Dazu gehörten beispielsweise die Initiatoren Professor Marcel Jans und Dr. Friedrich Bran.
Enthüllung des Denkmals Capsule in Epernay zu den Jubiläumsfeierlichkeiten 2018, Quelle: Stadtarchiv Ettlingen
Der Podcast mit seinen verschiedenen Interviewpartner:innen zeigt, dass auf jeder Ebene Verbindungen und Verknüpfungen zu unserer Partnerstadt in Frankreich geschaffen wurden. Egal ob Jugendliche, Vereine, Verwaltung, Politik oder private Kontaktherstellungen, jeder möchte die Partnerschaft auch nach siebzig Jahren nach Épernay stärken und weiterhin fördern. Es ist an uns allen, zusammenzuarbeiten und die Partnerschaft weiter wachsen zu lassen.