Leitungsarbeiten bei der "Alte Feuerwehr": einseitige Sperrung der Pforzheimer Straße 17. März bis Ende Juli

Blick vom Volkshochschulgebäude auf die Baustelle "Alte Feuerwehr"
Schematische Darstellung der Sperrungsstrecke Pforzheimer Straße

"Der Baufortschritt an den Gebäuden gibt das Korsett für die Arbeiten im Umfeld vor“, merkte Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker an. Die Bebauung des ehemaligen Feuerwehrareals mit 37 Wohnungen, verteilt auf fünf Häuser, sowie Büroräumen für das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft und das Stadtbauamt nebst weiterem Wohnraum und Platz für ein Café in einem L-förmigen Gebäude, das sich entlang der Pforzheimer Straße und der Ludwig-Albert-Straße erstreckt, strebt ihrer Vollendung entgegen. Das Vorhaben ist  laut Bürgermeister „eine der größten Innenstadtentwicklungen der vergangenen Jahre“, mit der Vollendung einhergehend sind umfangreiche Bauarbeiten am Vorplatz des Neubaus sowie in einem Abschnitt der Pforzheimer Straße, die eine längere einseitige Vollsperrung bedingen.
 
Einen zweistelligen Millionenbetrag investiert die Stadttochter Stadtbau Ettlingen GmbH in das neue Quartier, im April letzten Jahres wurde Richtfest gefeiert. „Die Wohnhäuser sind inzwischen bezogen, der Bezug der Verwaltungseinheiten ist ab Juli vorgesehen“, informierte am Rande der Geschäftsführer der Stadtbau Ettlingen GmbH, Steffen Neumeister, in Personalunion auch Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen GmbH. Der Kostenrahmen, so Neumeister ergänzend, werde weitgehend eingehalten, obgleich gleich zwei Krisen zu bewältigen waren. Zwar hätten die Preise bei einigen Gewerke in dieser Zeit jeweils stark angezogen, „aber wir haben antizyklisch ausgeschrieben und hatten einfach auch Glück“.
 
Doch darum ging es beim Pressegespräch in der vergangenen Woche nur am Rande. Hauptsujet waren die für die Zeit ab 17. März bis etwa Ende Juli geplanten Bauarbeiten in und an der Pforzheimer Straße, von Dr. Heidecker als „Schlagader“ bezeichnet, sowie am Vorplatz vor der „Alten Feuerwehr“, so der Name des neuen Quartiers.
Fachleute der Verwaltung, von Stadtbau, Stadtwerken und Stadtbauamt stellten unter der Leitung von Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker die Maßnahmen vor, die dazu führen werden, dass die nördliche Pforzheimer Straße stadteinwärts, also aus dem Albtal kommend, nur noch bis zum Abzweig der Friedrich-/Bismarckstraße befahren werden kann. Die südliche Fahrspur stadtauswärts bleibt komplett offen. Die Sperrung erstreckt sich über die Einmündung der Durlacher Straße hinaus (sprich: keine Einfahrt in die bzw. Ausfahrt aus der Durlacher); für Fußgänger bleibt der Zugang in die Durlacher Straße offen.

Wie der Leiter der Tiefbauabteilung des Stadtbauamts , Jannik Obreiter, gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Philipp Schwab erläuterte, wird die Pforzheimer Straße von Grund auf erneuert, ein Beschluss des Gemeinderats: Wasser-, Gas- und Stromleitungen bedürfen einer Überarbeitung im Bereich vor der Herz-Jesu-Kirche und der Alten Feuerwehr bis in den Bereich vor der Musikschule. Der Straßenraum wird neu geordnet, ein Radweg wird markiert, geeignete Stadtbäume, Gleditschien,  werden gepflanzt, der Vorplatz vor der „Alten Feuerwehr“ und der Gehweg entlang der Kirche werden gepflastert, während die Einfahrt der Ludwig-Albert-Straße einen Mischbelag aus Pflaster und Asphalt bekommt. Im gesamten Bereich zwischen Durlacher bis zur Bismarckstraße wird außerdem ein Blindenleitsystem mit verlegt. Neu auch eine Linksabbiegespur von der Pforzheimer stadtauswärtskommend in die Ludwig-Albert-Straße, dazu wird der bepflanzte Fahrbahnteiler gesplittet, sowie eine Bushaltestelle vor der Kirche, dafür entfallen dort die Parkplätze. Einige Bäume im Bereich der Musikschule bleiben erhalten. „Die Maßnahme ist eine gute Möglichkeit, den Bereich im Untergrund zu ordnen.“ Oliver Rübel von den Stadtwerken verwies auf die vielen alten Leitungen und Rohre, selbst von der ehemaligen Tankstelle waren noch Leitungen gefunden worden. Auch Breitband werde berücksichtigt, zudem entsteht im Zuge der Arbeiten auf der Gegenseite nahe der Polizeizufahrt eine Schnelladestation für E-Autos, laut Neumeister gibt es in Ettlingen bislang keine. Die Kostenschätzung der Ausschreibung für die umfassende Umgestaltung des Bereichs bezifferten die Fachleute mit 1,4 Mio. Euro.
Bereits vor zwei Jahren war die Pforzheimer Straße wegen der Neubebauung des ehemaligen Feuerwehrareals teilweise gesperrt gewesen, „die Erfahrungen von damals sind in unsere Pläne mit eingeflossen“, merkte Jannik Obreiter an. Eine umfassende Beschilderung wird ab 10.  März die Verkehrsströme leiten, vor dem Wattkopftunnel werden nicht nur die Verkehrsteilnehmer umgeleitet, die in Richtung Autobahn wollen, sondern auch diejenigen, die Ziele in der Innenstadt anstreben.
 

Denn von der Pforzheimer Straße wird man ab 17. März nur noch nach links in die Friedrichstraße abbiegen können, die Park- sowie die Augustastraße (nach Beendigung der dortigen Vollsperrung) werden Einbahnstraßen, die Bismarckstraße ist dann nur noch für Linksabbieger aus der Richtung stadtauswärts zugänglich. Der Zeitrahmen wird von der Fastnacht sowie von der Sanierung des Wattkopftunnels im Sommer gesetzt, auf beides habe man Rücksicht nehmen müssen, so Dr. Heidecker.
Um es nochmals deutlich zu machen: die Fahrbeziehungen stadtauswärts, also vom Lauerturm kommen, bleiben uneingeschränkt bestehen.
So geht’s dann weiter mit der Alten Feuerwehr: bezugsfertig sind die Gebäude für die Verwaltung wahrscheinlich ab 1. Juli, dann heißt es für die beiden betroffenen Ämter und rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kartons packen. „Auch das Café ist auf der Zielgeraden“, informierte Steffen Neumeister, der sich indes über einen möglichen Betreiber noch bedeckt hält, bis alles in trockenen Tüchern ist. „Das gesamte Vorhaben ist eine unglaubliche Aufwertung dieses Bereichs, denn damit gelingt die Anknüpfung der Innenstadt über die Pforzheimer Straße hinweg“, unterstrich er. Ein Fest zur Einweihung des Quartiers im Rahmen eines Tags der offenen Tür wird natürlich zu gegebener Zeit auch stattfinden.
Ist die Alte Feuerwehr vollendet, wartet das Hotel Sonne auf den Abschluss seiner Sanierung. „Die Fassade steht an, ab Herbst folgt die Innensanierung in Abstimmung mit dem möglichen neuen Pächter“, informierte Steffen Neumeister.